Die Frage nach dem richtigen Gehalt ist im Bewerbungsverfahren eine der schwierigsten. Viele freuen sich an dieser Stelle, so weit gekommen zu sein und missachten den Wert der Gehaltsfrage. Dabei ist die Antwort darauf von zentraler Bedeutung: wenn Sie ein zu hohes Wunschgehalt angeben, ist Ihr Arbeitgeber vielleicht abgeschreckt und möchte Sie nicht einstellen. Wenn Sie Ihre Gehaltsvorstellung zu niedrig ansetzen, haben Sie am Ende ein Gehalt, mit dem Sie unzufrieden sind oder unterstützen sogar Dumpinglöhne.
Informationen einholen
Vorab sollten Sie sich über gängige Gehälter für Ihr Berufsfeld informieren. Hierbei sollten Sie auch eigene Berufserfahrung und das Bundesland, in dem Sie arbeiten, als Faktoren mit einbeziehen. Ansonsten sind natürlich die Branche, Beschäftigungsform, Ihre Qualifikation und auch die Unternehmensgröße wichtig. Grundsätzlich gilt: je größer das Unternehmen, desto höher das Gehalt. Natürlich gibt es hierbei auch regelbestätigende Ausnahmen. Falls Sie an Ihrem zukünftigen Arbeitsplatz schon Kollegen kennen, können Sie sich bei ihnen schon Gehaltsinformationen einholen. Andernfalls können Sie sich auf Bewertungsseiten für Arbeitgeber informieren.
Richtig verhandeln
Bevor Sie in das Gespräch starten, sollten Sie sich eine Verhandlungsstrategie aufbauen. Generell wird empfohlen, statt einer genauen Gehaltsvorstellung eine Gehaltsspanne zu nennen. Bei der unteren Grenze sollten Sie definitiv standhaft bleiben! Auch mit diesem Gehalt sollten Ihre wichtigsten Kosten wie Miete, Fixkosten und Vergnügen gedeckt sein. Diese Kosten sollten Sie vorher ausrechnen, um vorbereitet in das Gespräch zu starten.
Auf Gegenargumente vorbereiten
Argumente der Geschäftsführung, die gegen ein höheres Gehalt sprechen, sind oft mangelnde Erfahrung oder mangelnde Qualifikation.
Darauf können Sie sich vorbereiten: erwähnen Sie an dieser Stelle ehemalige Arbeitgeber, Weiterbildungen, Praktika oder andere praktische Erfahrungen, die Sie gesammelt haben. Sollte sich die Geschäftsführung nicht davon überzeugen lassen, können Sie vertraglich eine Gehaltserhöhung vereinbaren, die beispielsweise nach einem Jahr eintritt.
Zusätzliche Leistungen
Sie haben sich für den Job entschieden, aber beim Gehalt gibt es keinen Verhandlungsspielraum? Sie können dennoch einiges rausholen!
Zum Beispiel können Sie einige private Kosten senken, wenn Ihr zukünftiger Arbeitgeber bereit ist, Sie dabei finanziell zu unterstützen. Dazu kann ein vergünstigtes Mittagessen gehören oder finanzielle Unterstützung bei Arbeitswegen: mit einem Jobticket können Sie vergünstigt die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, und ein Dienstwagen kann das eigene Auto auf dem Weg zur Arbeit ersetzen. Auch die private Nutzung von Firmeneigentum wie Laptop oder Handy kann Ihren Mobilfunkvertrag deutlich schmälern, wodurch monatlich Kosten eingespart werden.
