Wir möchten Sie auf die Veröffentlichung der Studie „Digital Female Futures – Wie Digital Upskilling Frauen* für den Alltag und die Berufswelt stärken kann” aufmerksam machen. In der Studie werden Herausforderungen und Erfolgsfaktoren digitaler Kompetenzprogramme, die an Frauen* mit geringem Einkommen gerichtet sind, untersucht.
Was muss insgesamt geschehen, damit Frauen* mit geringem Einkommen auf dem deutschen Arbeitsmarkt erfolgreich sind? Wo greift die Idee der Höherqualifizierung zu kurz bzw. was muss sich noch ändern?
Am Round-Table-Gespräch im Zuge der Arbeit an der Studie nahmen Vertreter*innen diverser Weiterbildung anbietender Organisationen teil, wie z.B. Supercode GmbH & Co. KG, FCZB e.V., REDI School gGmbH, INCO Academy Deutschland, Frauen-Softwarehaus e.V., Verein zur beruflichen Förderung von Frauen e.V., GFFB gGmbH, tech-teachers e.V. (BER-IT), u.v.m.
Die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick:
- Herausforderungen für die Teilhabe in der digitalisierten Arbeitswelt / Teilnahme an Weiterbildungsangeboten: Vereinbarkeit von Sorge- und Erwerbsarbeit, fehlende oder unzureichende Zugänge zum Internet sowie zu Hard- und Software, Technikangst/fehlendes Selbstbewusstsein und insbesondere bei Frauen* mit Migrationsgeschichte fehlende Sprachkenntnisse.
- Digital-Upskilling-Angebote tragen zur Verbesserung der Erwerbssituation von Frauen* bei, weil das Selbstbewusstsein im Umgang mit Technik steigt und durch Qualifizierung die finanzielle Resilienz von Frauen* langfristig gestärkt wird.
- Vermittlung von digitalen Kompetenzen unter Gleichstellungsaspekten erfolgt immer noch im Rahmen von Nischenangeboten und überwiegend durch gemeinwohlorientierte Weiterbildungsanbieter*innen.
- Funktionierendes Upskilling mit einem ganzheitlichen und systemischen Ansatz umfasst: die Schaffung von Zugängen, eine familienfreundliche Gestaltung von Angeboten, Empowerment, geschützte und solidarische Lernumgebungen unter Frauen*, Beratung und Coaching, die Förderung von Sprachkenntnissen sowie eine notwendige Nähe zum Arbeitsmarkt.
- Hinderliche Faktoren für gemeinwohlorientierte Weiterbildungsangebote: kurze Projektlaufzeiten, bürokratische Fördersettings, hoher administrativer Aufwand, geringe Fördermittel an wichtigen Stellen und zahlenzentrierte Wirkungsmessungen.
- Netzwerke bieten für Anbieter*innen einen erheblichen Mehrwert, da sie Freiräume und zielgruppengerechte Angebote ermöglichen, ebenso wie Upskilling- Angebote für eigene Mitarbeiter*innen. Expertise und eine partnerschaftliche Haltung bei Förder*innen machen Angebote wirksamer und können hinderliche Faktoren ausgleichen.
Die Studie finden Sie unter: https://www.betterplace-lab.org/studie-digital-female-futures