Offenheit ist ein zentraler Wert in der Erwachsenenbildung – und weit mehr als nur eine Haltung. Sie schafft den Raum, in dem Bildung überhaupt erst wirksam werden kann. Denn wo Menschen lernen, treffen unterschiedliche Perspektiven, Lebensrealitäten und Erfahrungen aufeinander. Offenheit bedeutet, diese Vielfalt nicht nur zuzulassen, sondern als Bereicherung zu verstehen.
Lernende bringen ihre Biografien, ihr Vorwissen – und oft auch Unsicherheiten oder Zweifel mit. Wer als Lehrende:r offen zuhört, nicht vorschnell urteilt und unterschiedliche Sichtweisen ernst nimmt, fördert ein Klima, in dem Vertrauen entstehen kann. Nur wer sich angenommen fühlt, ist bereit, sich wirklich auf neue Inhalte einzulassen.
Offenheit bedeutet aber auch die Bereitschaft, sich als Lehrperson selbst weiterzuentwickeln – sich Feedback zu stellen, neue Methoden auszuprobieren und von den Teilnehmenden zu lernen. So wird Bildung zu einem wechselseitigen Prozess, in dem alle Beteiligten wachsen können.
In einer zunehmend komplexen, digitalen und diversen Gesellschaft ist Offenheit nicht nur wünschenswert, sondern notwendig. Sie ist der Schlüssel dafür, dass Lernen nicht an der Oberfläche bleibt, sondern tiefere Veränderungen ermöglicht – fachlich, beruflich und persönlich.
Offenheit schafft Räume, in denen Entwicklung möglich ist – und ist damit ein tragendes Fundament jeder gelingenden Erwachsenenbildung.
